Garten der Hoffnung

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Vorschlag

Eine Geschichte voller Hoffnung

Das Geld hängt an den Bäumen, gemeinnützige GmbH

Wir ernten Obst, welches unsere Bevölkerung nicht nutzt, mit einer gärtnermeisterlich betreuten Gruppe von Menschen mit Behinderung und ehrenamtlichen ab, stellen bei einer slow food Mosterei exquisiten Saft daraus her und verkaufen diesen im persönlichen Vertrieb um so Arbeitsplätze für Randgruppen zu schaffen.

Wir befinden uns im siebten Jahr unseres Bestehens, wurden mehrfach ausgezeichnet (Körber Stiftung, Deloitte-Stiftung, Robert Bosch-Stiftung...) und haben mittlerweile zehn Arbeitsplätze geschaffen.

Grundlage

Korbinian Aigner (Mai 1885 – Oktober 1966) war politisch interessierter Pfarrer und Pomologe in Bayern.

Nachdem er eine Rede Adolf Hitlers miterlebt hat, begann er sich zunehmend systemkritisch gegenüber dem dritten Reich zu äußern: Er lehnte sich gegen den Nationalsozialismus auf.

Was zu Beginn noch mit Geldstrafen geahndet wurde endete damit, dass er Korbinian Aigner letztlich ins Konzentrationslager Dachau deportiert und dort im „Priesterblock“ untergebracht wurde. Treu dem Lutherischen Leitsatz: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ hat Korbinian Aigner damit begonnen zwischen den Baracken Apfelbäume zu kreuzen und zu züchten. Die Namen sind kurz und gehen unter die Haut: Er gab den Sorten die Namen KZ-1, KZ-2, KZ-3 und KZ-4.

An seinem 100. Geburtstag wurde Korbinian Aigner post hum die Sorte KZ-3 als „Korbiniansapfel“ gewidmet. Eine besonders widerstandsfähige Sorte, die symbolisch gleichermaßen Glauben, Hoffnung, Überzeugung, Widerstand und Courage in sich vereint. Und dem unbedingten Willen zu überleben.

Auf dem Todesmarsch nach Österreich konnte Aigner fliehen und kam bis zum Kriegsende in einem Kloster unter. Nach dem Krieg fing er wieder an zu predigen und widmete sich seinem Hobby, der Pomologie.

Garten der Hoffnung.

Auf Basis der Geschichte von Korbinian Aigner, wollen wir auf ca. 5000qm eine Streuobstwiese als interkulturelle Begegnungsstätte auf dem Ohlsdorfer Friedhof anlegen.

Die Streuobstwiese erklärt auf kleinen Schautafeln Korbinians Leben im Widerstand gegen das Unrecht und zeigt, dass selbst in den dunkelsten und scheinbar hoffnungslosesten Augenblicken des Lebens, gerade die Hoffnung das ist, was uns am Leben erhält. Eine grenzenlose und zeitlose Wahrheit.

Die Streuobstwiese soll zum Verweilen einladen. Zum Nachdenken. Bänke, Holzstühle (ähnlich denen auf den Alsterwiesen) bieten Gästen die Möglichkeit einen Augenblick innezuhalten.

Das Zentrum ist Gemeinsamkeit.

Alle Weltreligionen haben den Apfel als Symbol fest verankert.

Im Zentrum der Streuobstwiese befindet sich ein Ensemble von vielen unterschiedlichen Apfelbäumen, stellvertretend für jede der Weltreligionen einen: Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum. Dieses Ensemble wird gemeinsam mit den jeweiligen Vertretern der Glaubensgemeinschaften gepflanzt.

Auf dem Friedhof entsteht Leben

Nach drei bis vier Jahren können die Apfelbäume das erste Mal abgeerntet werden. Aus den Äpfeln pressen wir in unserer Mosterei eine kleine Sonderedition eines Direktsaftes. Dieser könnte „Gott sei Dank“, „Dem Himmel sei Dank“, „Ohlsdorfer Cuvée“ oder einfach nur „Hoffnung“ heißen.