Klima und Umwelthauptstadt: Dicke Luft, kein Platz und Overkill im Grünen

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Zuerst die Zahlen: "Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) werden in Hamburg um mehr als 50 Prozent überschritten, 5 von 32 Gewässern in einen guten Zustand zu versetzen, sind nicht erreicht worden", so Manfred Braasch vom BUND im Jahr 2015. Zwischen 3000 und 5000 Bäume sind in Wilhelmsburg der IGS und der IBA zum Opfer gefallen. "Die Kleingartengesamtfläche in Hamburger hat sich schleichend verkleinert. Mittlerweile stehen nur noch 1560 Hektar für Lauben, Obststräucher und Gemüsebeete zur Verfügung, fast 100 Hektar weniger als noch vor 20 Jahren, 300 Hektar weniger als Ende der 1960er-Jahre", so der Vorsitzende des Landesbundes der Gartenfreunde in Hamburg, Dirk Sielmann im Hamburger Abendblatt. 31 Hektar Kleingartenfläche hatte die Stadt Hamburg zwischen 2004 und 2014 gekündigt. Zwar wurde die Anzahl der Parzellen durch neue Gärten ausdgeglichen, doch die Flächen sind weg - sorgen nicht mehr für den Abbau von Hamburgs "Dicker Luft", weil bebaut und versiegelt. "Eine Auswertung des Nabu (Naturschutzbund) von 70 Hamburger Bebauungsplänen zwischen 2011 und 2013 hat ergeben, dass im Rahmen dieser B-Pläne insgesamt 172 Hektar Grün verloren gingen, davon entfielen 50 Hektar auf Kleingärten.", schreibt das Hamburger Abendblatt im vergangenen Jahr. Weiter heißt es: "Einem Gutachten des Bundesamts für Naturschutz zufolge werden – gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels – mehr Kleingartenanlagen benötigt, um "in den aufgeheizten und lufttrockenen Innenstädten ... Feinstaub zu binden und die Luft zu kühlen". Was für das Klima in der Stadt wichtig ist, sei bei den Kleingärten vorhanden: die unversiegelten Böden seien wasserdurchlässig, die Pflanzen nähmen Schadstoffe auf und hielten die Luft feucht und sauber, Teiche und Laubdächer hätten Einfluss auf das Kleinklima. Der Hamburger SPD-Senat und die IBA haben sich nun entschlossen weiteres Wilhelmsburger und Hamburger Tafelsilber zu verscherbeln, selbst vor kleinsten Kleingartenanlagen die mitten im Wohngebiet liegen und den Charme des Vietel mit ausmachen sollen niedergerissen und platt gemacht werden. Der verein Sommerfreude an der Zeidlerstraße gelingt langsam zum Integrationsprojekt für den Stadtteil: Kleingärtner aus aller Herren Länder, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung aus dem Stadtteil (Inklusiver Garten) und etliche Gäste, Freunde, Sportler, Spaziergänger und Anwohner nutzen die grüne Oase zwischen Penny Markt und Anleger. das Vereinshaus steht Mitgliedern Vereinen und internationalen Nachbarn für Feste und Veranstaltungen zur Verfügung - keine geschlossene Gesellschaft. Mit der geplanten Bebauung werden Barrieren aufgestellt statt eingerissen. Hier wird kein Quartier entwickelt, hier wird eine Entwicklung zerstört. Hier sollten Anwohner ein klares Nein zur Bebauung formulieren und die Stadt auffordern Kleingartenflächen aufzuwertenindem in Infrastruktur und Wege investiert wird. Lange Wartelisten für einen Garten sprechen für die hohe Nachfrage. Eine Neuordnung der Parzellen auf gleicher Fläche sollte kein Tabu sein wenn dadurch noch mehr Kleingärten entstehen können. Einer Neuordnung mit dem Ziel Kleingartenfächen in Bauland umzuwandeln sollte jedoch eine klare Abfuhr erteilt werden. Wilhelmsburg braucht Luft zum Atmen! Der ganze Artikel (Hamburger Abendblatt) aus dem zitiert wurde findet sich im Anhang.