Wohnungsnot

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nicht vergeben
Viele Probleme die Menschen bei der Integration, Arbeitssuche, dem Spracherwerb und ihrer finanzieller Lage haben beginnt beim Fehlen von eigenen angemessenen Wohnraum. Diese Erfahrung mache ich und meine KollegInnen tagtäglich in einer Sozialberatungsstelle im Reiherstieg. Viele Einzelfälle haben immer einen Angelpunkt beim Wohnraum: Das Jobcenter wirft einer Frau in Trennung vor mit ihrem Ex zusammen zu wohnen, streicht deswegen ihre Leistungen und ignoriert den Umstand, dass das Familiengericht das Sorgerecht überprüft und sie nur mit ihm noch in der gleichen Wohnung wohnt, weil sie darauf wartet, wer für die Kinder das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Schnell eine andere Wohnung finden ist nicht. Eine Familie insgesamt 3 Kindern, eines davon "behindert", wohnt mit Onkel und Großmutter auf 70qm und nicht weil es so nett mit der Familie ist, sondern weil sie keine Wohnungen finden, barrierefrei oder nicht. In der Folge kann man Schwierigkeiten der Kinder in ihrem sozialen Umfeld beobachten und Hausaufgaben können nicht Zuhause gemacht werden, weil es dafür kein Platz gibt. Ein junger Mann verliert seine Wohnung, weil der Eigentümer des Hauses gewechselt hat und nun eine Modernisierung plant. Der junge Mann mit psychischer Erkrankung findet mit ALG II und Schufa Eintrag keine Wohnung und endet in Wohnungslosigkeit und erneuter Abhängigkeit von seinen Eltern auf dem Land mit wenig Möglichkeiten sich beruflich weiter zu entwickeln und unabhängig von Sozialleistung zu werden. Nur ein paar Einzelfälle die Wohnungsproblematik ist immer dabei. Eine Wohnung würde die Probleme auch nicht alle lösen, aber sie ist ein zentraler Punkt und erschwert alles! Daher plädiere ich dafür das es mehr bezahlbaren und geförderten Wohnraum gibt, der zeitlich nicht gebunden ist.