Bezahlbarer Wohnraum für ALLE - Forderungen AG "Wohnen" im Rahmen von "Perspektiven"

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Für das neue Wohngebiet sind Fragen der Architektur, des Umfeldes, der Infrastruktur von großer Bedeutung, weil sich daran entscheidet, ob sich die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner dort später auch zu Hause fühlen. Für die Planungsbüros ist m.E. aber ENTSCHEIDEND zu wissen, FÜR WEN dort eigentlich gebaut werden soll. Damit können natürlich nicht Immobilienanleger gemeint sein, für die "Betongold" derzeit das lukrativste Investitionsfeld darstellt. Die Planer brauchen ein Bild von den MENSCHEN, DIE DORT WOHNEN sollen. Natürlich brauchen diese Menschen "bezahlbaren Wohnraum". Was sonst? Wer braucht denn Wohnraum, der nicht bezahlbar ist? Im Rahmen von "Perspektiven..." habe ich 2013/2014 in der Themengruppe "Wohnen und mehr" mitgearbeitet. Unsere wichtigste, aber eigentlich ganz simple Erkenntnis war: Wohnungsneubau muss BEDARFSGERECHT sein. Er muss der realen Nachfrage nach Wohnraum gerecht werden. Welche Wohnraumbedürfnisse haben die Menschen? In Hamburg und natürlich hier bei uns in Wilhelmsburg? Das müssen die Planer vor allem im Kopf haben: Wilhelmsburg wächst rasant, bis 2018 fallen weitere 4000 Sozialwohnungen aus der Bindung (von ehemals 40 % Sozialwohnungen sind dann gerade mal 10 % übrig), über 70 Prozent der Wilhelmsburger haben Anspruch auf eine geförderte Wohnung. Dazu kommen aktuell 3500 Flüchtlinge in diesem Stadtteil, die in Containern untergebracht sind, oder in provisorischen Holzhäusern mit 16 Personen auf 28 m². Orientiert euch also an diesem realen Bedarf für reale Menschen! Mit vielleicht 300 bis 400 Wohnungen im Bereich der Nord-Süd-Achse, die als "bezahlbar" gelten, kommen wir nicht weit. Aber genau dass ist vorgesehen, wenn man der Hamburger Vorgabe des sog. "Drittelmix" folgen will. In der Themengruppe Wohnen sind wir damals zu der Erkenntnis gekommen, dass mindestens die Hälfte der Wohnungen gefördert sein müssen und die Bindung mindestens 30 Jahre Bestand haben muss. Auch für die Nord-Süd-Achse brauchen wir die Debatte: FÜR WEN sollen dort Wohnungen gebaut werden? Die "12 Kernforderungen für gute Wohnperspektiven auf den Elbinseln" der Themengruppe Wohnen hier noch mal zum Nachlesen. Punkt 4 befasst sich mit dem Wohnungsneubau. In Punkt 6 sind wir auf den wichtigen Erhalt der grünen Lunge am Assmannkanal eingegangen. Manuel Humburg