Wie wollen wir wohnen?

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Kritik
"Wie wollen wir wohnen?" fragte einst die IBA, Antworten gab es darauf genug. Vielen Anwohnern und auch dem Hamburger Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter lag die "Grüne Insel" am Herzen. Was jetzt geschehen soll, nachdem schon aus einer Grünen Oase die man tatsächlich hätte aufwerten können, ein trister "Inselpark geworden ist, mit versiegelten Flächen, kargem Strauch und Baumbestand, sorgt dafür das Wilhelmsburg noch weniger grün - stattdessen betongrau wird. Das zwar notwendige aber aberwitzig umgesetzte Wohnungsbauprogramm des SPD-dominierten Senats sorgt dafür, dass im gesamten Stadtgebiet Garten-, Baumbestand und gewachsenes Grün verschwindet. Nicht genug, die Wohnungsknappheit bleibt - fast 50% der Hamburger Bürger könnten Wohngeld beanspruchen. Es fehlen sozialverträgliche Wohnungen und Mietpreise. Der Drittelmix sorgt dafür das weiterhin bezahlbarer Wohnraum knapp bleibt und sorgt so ganz nebenbei dafür dass die Mietpreise weiter steigen werden. Durch den Bau von zwei Dritteln hochpreisiger Wohnungen wird nämlich gewaltig an der Entwicklung des Mietenspiegels gedreht. Im Klartext heißt das für Wilhelmsburg konkret, dass durch den Anstieg der Zahl neuer teurer Wohnungen im Bereich Vogelhüttendeich und Zeidlerstraße aus einer normalen Wohngegend eine Gute Wohngegend wird - mit entsprechenden Preisen. Die neuen Wohnungen des Bauvereins Reiherstieg am Vogelhüttendeich kosten ab 9,00 Euro kalt bei einer Mindestgröße ab 60 qm war zu erfahren. Mehr davon und die gewünschte "Neue Bevölkerungsmischung" ist Geschichte ehe sie stattgefunden hat. Im Übrigen wäre besser daran getan für adäquat bezahlte Beschäftigung zu sorgen statt Arm und Reich neu zu mischen und ein "Wohnen am Zaun" zu inscenieren. So liegt die Armutsrisikogrenze bei 900 Euro und die Armutsgrenze bei 750 Euro Nettoeinkommen. Dass dann auch durch den Austausch von Grünflächen und Kleingartenanlagen die Wohnqualität in den "verdichteten" gebieten zu wünscht lassen wird, wird geflissentlich verschwiegen. Statt dessen wird mit Grüner Lage geworben, die nach dem Einzug, schnell zur Betonschlucht mutiert. Wilhelmsburg brauch seine Kleingärten, Grünflächen und wilden Naturoasen. Diese sollten nicht verhandelbar sein.